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Autor:innen

Agnes Siegenthaler

Foto: Karen Moser & Elias Bannwart

Sonntag, 2. März 2025
17.00 Uhr

Kunstmuseum Thun

Auf der Suche nach einem besonderen Andenken verschafft sich Letta Zugang zu einem Haus, das kurz vor der Räumung steht. Während sich Lettas Suche schwieriger als gewöhnlich gestaltet, beginnen die Gegenstände des Haushalts von dem Leben zu erzählen, dessen Zeugen sie wurden. Vielstimmig und experimentell entfaltet sich nach und nach die Geschichte von Lore. Es ist eine Geschichte über das Gefühl des Fremdseins und des Gehindertwerdens, über Freundschaft und familiäre Bindungen, die jenseits klassischer Verwandtschaftsverhältnisse bestehen. In ihrem poetischen und vielschichtigen Debüt geht Agnes Siegenthaler der Frage nach, wie nah man einem Menschen kommen kann, der nicht mehr unter uns weilt, und wie hell sein Licht noch strahlen kann.

Agnes Siegenthaler, (*1988) in Bern, hat Literarisches Schreiben und Soziale Arbeit studiert. Sie verfasst Prosa und Gedichte, lebt und arbeitet in Bern und Fribourg. “So nah, so hell“ ist ihr Debütroman.

Zora del Buono

Foto: Stefan Bohrer

Freitag, 7. März 2025
20.00 Uhr

Rathaus Thun
Übersetzung in Gebärdensprache von Francesca Villa und Tanja Joseph

Zora del Buono (*1962) in Zürich, hat Architektur studiert und mehrere Jahre als Bauleiterin in Berlin gearbeitet, bevor sie die Zeitschrift mare mitbegründet hat. Sie hat mehrere Romane publiziert sowie das Buch “Das Leben der Mächtigen - Reisen zu alten Bäumen“. Wie schon in “Die Marschallin“ geht del Buono auch im neuen Roman, “Seinetwegen“, ihrer eigenen Familiengeschichte nach. Ihr Vater war bei einem Autounfall ums Leben gekommen, als Zora del Buono acht Monate alt war – ein Schmerz, auf den sie ihre Mutter kaum ansprechen konnte. Viele Jahrzehnte später nun bringt del Buono in diesem Buch all die Schichten, Recherchen und Gespräche rund um diesen tragischen Unfall zusammen, und setzt ihrem Vater, den sie nur von unbewegten Fotos kannte, ein lebendiges Denkmal. “Seinetwegen“ stand auf der Longlist des Deutschen Buchpreises und wurde im November 2024 mit dem Schweizer Buchpreis ausgezeichnet.

Vernissage Jubiläumszeitung

Freitag, 7. März 2025
21.30 Uhr

Rathaus Thun

Das Thuner Literaturfestival hat sich in seinen zwanzig Jahren immer wieder gewandelt. Was aber von Anfang an Bestand hat, ist der Schreibwettbewerb, der seit einigen Jahren textstreich heisst und sich auf lyrische Texte konzentriert. Dafür darf sich bewerben, wer noch kein eigenes Buch herausgegeben hat. Viele der Autor:innen, die diesen Wettbewerb gewonnen haben, haben seither ein, zwei, drei Bücher herausgebracht. Und von diesen Auto:innen wiederum haben wir zehn gebeten, uns einen Text zu schicken. Die Abschlussklasse Illustration Fiction der HSLU hat die Texte illustriert, und Claudio Barandun hat die Zeitung gestaltet.

Mit Mariann Bühler führt Tabea Steiner ein kurzes Gespräch darüber, was Wettbewerbe auslösen können, und im Anschluss legt DJ Kia Mann Musik auf. Beide gehören zu den Autor:innen unserer Jubiläumszeitung. Zugleich eröffnen wir die Ausstellung von Helena Hunzikers Literaturkritik-Comics. Wir freuen uns, mit Ihnen das zwanzigste Jubiläum zu feiern, zusammen anzustossen auf die Literatur.

Mariann Bühler (*1982) ist Autorin, Literaturvermittlerin und Veranstalterin in verschiedensten Formationen und Kontexten. Ihr Debüt "Verschiebung im Gestein" war für den Schweizer Buchpreis 2024 nominiert. Sie lebt schon sehr lange in Basel.

Saskia Winkelmann, (*1990) in Thun, ist Autorin, DJ, Theaterschaffende und Veranstalterin. 2023 veröffentlichte sie ihren ersten Roman «Höhenangst» beim Verlag Die Brotsuppe. Sie lebt in Bern und Berlin.

Die Illustrator:innen: Oleksandra Balahurchyk, Manuela Bröchin, Lia Noemi Brönnimann, Jessica Bucher, Niovi-Eleni Bucher, Eliot Elsässer, Sofia Anna Frey, Chantal Glanzmann, Lenny Huber, Aischa Hüppin, Thomas Jaquet, Sophie Eva Nimke, Johanna Rast, Olivia Emma Treier, Michelle Vong Wing, Lea Zürcher

Kat Menschik

Foto: Kat Menschik

Samstag, 8. März 2025
11.00 Uhr

Rathaus Thun

Kat Menschik (*1968) ist in Ostberlin aufgewachsen. Sie lernte Schaufenstergestalterin und studierte Kommunikationsdesign. Menschik begann in den 1990er Jahren Comics zu zeichnen und war Mitherausgeberin des Comicmagazins Spunk und Edition A.O.C. Sie ist freie Illustratorin und ihre Reihe Lieblingsbücher (Galiani Verlag) gilt als eine der schönsten Buchreihen der Welt. Zahlreiche von ihr ausgestattete Bücher wurden prämiert. Zuletzt erschienen: “Selbstgemachte Geschenke zum Aufessen“, “Das Haus verlassen“ und “Junge aus West-Berlin“.

Gallus Frei-Tomic

Foto: Yves Noir

Samstag, 8. März 2025
11.00 Uhr

Rathaus Thun

Gallus Frei-Tomic (*1962) ist in St. Gallen aufgewachsen, heute lebt er in Amriswil. Er ist Primarlehrer, Literaturvermittler und Betreiber der Webseite literaturblatt.ch. 2020 bis Ende 2023 gestaltete er das Programm des Literaturhaus Thurgau, seit 2024 ist er Co-Leiter von Wortlaut, dem St.Galler Literaturfestival.

Gallus Frei-Tomic moderiert die Lesung mit Kat Menschik. 

Lea Le

Foto: Lea Le

Samstag, 8. März 2025
11.00 Uhr

Rathaus Thun

Lea Le (*1995) ist Illustratorin und Comicautorin. Sie lebt und arbeitet in der Stadt St.Gallen und ist seit dem Bachelorabschluss in Illustration fiction an der HSLU 2020 selbständig. Gerne engagiert sie sich für das Medium Comic und zeichnet zurzeit an einem eigenen grossen Comicprojekt.

Lea Le moderiert die Lesung mit Kat Menschik.

Ronya Othmann

Foto: Paula Winkler

Samstag, 8. März 2025
13.00 Uhr

Rathaus Thun

Ronya Othmann, als Tochter einer deutschen Mutter und eines kurdisch-êzîdischen Vaters in München geboren, schreibt Lyrik, Prosa und Essays und arbeitet als Journalistin. Für ihr Schreiben wurde sie viele Male ausgezeichnet. In ihrem zweiten Roman “Vierundsiebzig“ (2024, Rowohlt) erzählt Ronya Othmann vom Unaussprechlichen. Der Text ist Reportage, Essay und Reisebeschreibung zugleich und dokumentiert den Genozid an der jesidischen Bevölkerung. Der Völkermord an den Jesiden beginnt im August 2014 in der irakischen Region Shingal und wird von Kämpfern des IS verübt. Othmann zeigt darüber hinaus die vielen Verfolgungen der Gemeinschaft im Lauf der Jahrhunderte auf. “Vierundsiebzig“ ist ein literarischer Befreiungsschlag und Geschichtsschreibung in Echtzeit.

Marion Poschmann

Foto: Heike Steinweg

Samstag, 8. März 2025
14.30 Uhr

Rathaus Thun

Marion Poschmann (*1969, Essen) studierte Philosophie, Germanistik und Slawistik sowie Szenisches Schreiben in Bonn und Berlin. 2023 ehrte die Jury des Joseph-Breitbach-Preises ihr Gesamtwerk und bezeichnete sie als „eine der radikalsten Dichterinnen unserer Zeit“. Ihre Gedichtbände, Romane und Essays verbindet der Blick auf das Verhältnis des Menschen zur Natur. Insbesondere durch ihre sprachliche Virtuosität gelingt es Poschmann, unsere Wahrnehmung von Natur immer wieder zu verschieben und uns selbst als Teil der Natur neu zu erfahren. Im Februar 2025 erscheint „Die Winterschwimmerin. Eine Verslegende“ (Suhrkamp). In diesem Langgedicht, das an mittelalterliche Dichtkunst erinnert und doch ganz in unserer Gegenwart verankert ist, begleiten wir die Erzählerin Thekla. Sie erfährt das Schwimmen in eiskaltem Wasser als befreiende, körperliche und geistige Extremerfahrung. Es ist ebenso Erkenntnis-und Identitätssuche als auch Auflösungs-und Entgrenzungsprozess–eine Erfahrung der Demut und der Ermutigung angesichts der Gewalt der Natur.

Samstag, 8. März 2025
16.00 Uhr

Rathaus Thun
Dauer: ca. 2 Stunden


Bei der Debütveranstaltung spazieren die Teilnehmer:innen in kleinen Gruppen durch das Rathaus. An jeder Station gibt es eine kurze Lesung der jeweiligen Autor:in, die anschliessend für Fragen zur Verfügung steht.

Foto: Ayse Yavas

Mariann Bühler (*1982) ist Autorin, Literaturvermittlerin und als Veranstalterin in verschiedenen Kontexten tätig. Sie hat das Projekt Sofalesungen initiiert und geleitet und war u.a. für das Literaturhaus Zentralschweiz und das Literaturhaus Basel tätig. Ihr erster Roman “Verschiebung im Gestein“ war für den Schweizer Buchpreis 2024 nominiert. Für ihr literarisches Schaffen wurde sie mit einem Werkbeitrag des Fachausschusses Literatur beider Basel (2018) und der Zentralschweizer Literaturförderung (2020) ausgezeichnet. Sie lebt schon sehr lange in Basel.

Foto: Katharina Dubno

Mirrianne Mahn (*1989) in Buea/Kamerun und aufgewachsen in einem kleinen Dorf im Hunsrück. Mittlerweile lebt sie in Frankfurt, wo sie sich als Aktivistin und Theatermacherin gegen Diskriminierung und Rassismus engagiert. Sie ist Referentin für Diversitätsentwicklung und Antidiskriminierung und seit 2021 Stadtverordnete in Frankfurt am Main. Für ihr politisches Engagement wurde sie vom FOCUS Magazin zu einer der 100 Frauen des Jahres 2021 gewählt. «Issa» ist Mirrianne Mahns Romandebüt.

Foto: Urban Zintel

Ruth-Maria Thomas (*1993), ist in Cottbus aufgewachsen und war als Sozialarbeiterin in der Jugendhilfe tätig. Sie studierte am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig und ist Mitgründerin des erotischen Literaturmagazins Hot Topic!. 2022 war sie Finalistin des Open Mike. In ihren Texten, die u.a. im Rundfunk und in Literaturmagazinen erscheinen, beschäftigt sie sich immer wieder mit den Fallstricken weiblicher Sozialisation. Ihr Debütroman “Die schönste Version“ ist eine Introspektion: Ruth-Maria Thomas schreibt über das Frauwerden, Frausein, über Körper, Begierden und tiefe Abgründe. Mit stilistischer Brillanz, grosser Leichtigkeit und Freiheit erzählt sie von den schönsten Dingen. Und den schrecklichsten.

Foto: Jonathan Deges

Laura Naumann studierte Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus in Hildesheim und seit 2022 Drehbuch an der Deutschen Film-und Fernsehakademie in Berlin. Ihre Theaterstücke wurden im deutschsprachigen Raum zahlreich aufgeführt und ausgezeichnet. Ihr Debütroman “Haus im Wind“ (2024, Fischer) ist ein Surfroman ohne Surferboys, ein Sommerroman mit einem stürmischen Winter. Das verspätete Coming of Age eines zu früh erwachsen gewordenen Kindes. Und die Geschichte einer queeren ostdeutschen Frau, die nach ihrer eigenen Stimme sucht.

Samstag, 8. März 2025
20.30 Uhr

Mokka Thun

Das Jubiläumsfest zum 20. Thuner Literaturfestival bringt drei besondere Positionen zusammen: die Theatermusikerin Christine Hasler, die Theaterautorin Katja Brunner und die Lyrikerin Daniela Seel. Gemeinsam entwickeln sie eine einmalige Darbietung ihrer Künste, die sich verflechten, ineinander übergehen, aufeinander reagieren.

Tickets erhältlich über: Mokka

Foto: Heta Multanen

Katja Brunner, (*1991) in Zürich, hat Szenisches Schreiben an der Universität der Künste sowie Angewandte Theaterwissenschaft an der Universität Giessen studiert. Ihre Theatertexte wurden in viele Sprachen übersetzt, an zahlreichen Bühnen der Welt gespielt und mehrfach ausgezeichnet, etwa mit dem Mülheimer Dramatikpreis oder dem Terra nova Preis der Schillerstiftung. Aktuell läuft ihr “DER ZÄHMUNG WIDERSPENSTIGKEIT“ am Deutschen Theater Berlin. Katja Brunners Werk durchzieht eine unbändige Lust am Denken, an Theorie, am Diskurs, und es gelingt ihr so spielerisch wie präzis, die Gegenwart zu analysieren. Politische, soziologische und feministische Vorgängerinnen erhaltenbei ihr eine Bühne, sie tritt in einen Dialog, lässt neuen Gedanken Platz. Katja Brunners Auftreten ist so fulminant wie einfühlsam, und ihre Arbeit ist so sehr darauf bedacht, gegen Unwahres einzutreten wie sich für das Menschliche einzusetzen.

Foto: Sam Brookes

Christine Hasler arbeitet sowohl als Theatermusikerin, als Singer-/Songwriterin, wie auch in der Performance Kunst. Als Sounddesignerin, Komponistin und Live-Musikerin arbeitete sie mit verschiedenen Theatergruppen und Regisseur:innen am Schlachthaustheater in Bern, am Theater Rampe in Stuttgart, in den Sophiensälen Berlin, am Staatstheater Mannheim und am Staatstheater Hannover. Mit ihrer Band “Lia Sells Fish“ spielt sie Konzerte in der ganzen Schweiz. Ihre Stimme verleiht sie immer wieder gerne an Produktionen in der Clubmusik, aber auch für Hörstücke, die sie auch selbst produziert.

Foto: Dirk Skiba

Daniela Seel, (*1974) in Frankfurt am Main, lebt als Autorin, Übersetzerin und Verlegerin von kookbooks in Berlin. Sie veröffentlichte verschiedene Gedichtbände, etwa “ich kann diese stelle nicht wiederfinden“ oder “was weißt du schon von prärie“. Ihre Texte wurden mehrfach übersetzt und vielfach ausgezeichnet, etwa mit dem Mondseer Lyrikpreis oder dem Friedrich-Hölderlin Förderpreis. Daniela Seel ist, gemeinsam mit dem Buchgestalter Andras Töpfer, Verlegerin des independent Verlages kookbooks, der wohl angesehenste deutschsprachige Verlag für Lyrik, wo einem jeden Buch seine ganz besondere Gestaltung zuteil wird. “Nach Eden“ ist ihr neuester Gedichtband, eine Annäherung an das eigene Mutterwerden, an die Familiengeschichte, an die Geschichte der weltweiten Wissenschaft. Daniela Seel teilt die Früchte des Baumes der Erkenntnis mit ihrer Leser:innenschaftund lässt dabei eine ganze Reihe Vordenkerinnen und weiblicher, oftmals ungenannter Wissenschaftlerinnen den verschwundenen, gefallenen Männern ihrer eigenen Familie gegenübertreten. Ein Poèm, ein lyrischer Essay, eine Reflexion über Geburt und Leben, Leben und Tod und darüber, wie Sprache die Welt beleben kann; darüber, wie Sprache Leben vertilgen kann.

Foto: Yasmin Hofstetter

Im zweiten Teil des Jubiläumsabends im Mokka spielen “Lia Sells Fish“. Die Band bespielt mit der Sängerin Christine Hasler seit mehr als einem Jahrzehnt diverse Bühnen. In der aktuellen Form setzen Ueli Kempter am Keyboard, Stefan Schischkanov an der Gitarre und Pascal Lüthi am Schlagzeug aufregende Impulse. Die Band kombiniert geschickt Trip-Hop-Elemente mit Popmelodien, jazzigen Harmonien und Rock-Einwürfen. Die Texte lassen Spielraum zur Interpretation und nehmen das Publikum mitauf eine Reise. Momentan arbeiten sie intensiv an ihrem neuen Album, das im Sommer erscheinen soll. Mit intensivem Songwriting und mitreissenden Live-Auftritten begeistern "Lia Sells Fish" ihr Publikum und erkunden neue musikalische Horizonte.

Sonntag, 9. März 2025
11.00 Uhr

Rathaus Thun

Familienveranstaltung mit Kaffee und Gipfeli
Empfohlen für Kinder ab 4 Jahren
Dauer: ca. 1 Stunde

Über "Der Wortschatz"
Oskar findet eine Schatztruhe! Als er sie öffnet, ist er enttäuscht: Kein Gold und keine Edelsteine – nur langweilige Wörter. Er pfeffert das Wort “quietschgelb“ ins Gebüsch und staunt nicht schlecht, als kurz darauf ein gelber Igel an ihm vorbei rennt! Bald wird Oskar klar, dass er einen ganz besonderen Schatz gefunden hat ...

Foto: Sarah Tschanz

Rebecca Gugger und Simon Röthlisberger leben gemeinsam in Thun – nahe am Wald, am Berg und an der frischen Luft. Sie, eine freischaffende Illustratorin/Grafikerin, studierte an der Hochschule der Künste Bern und mag Luftsprünge im Wolkenmeer. Er, gelernter Grafiker, arbeitet heute als Art Director und hisst gerne die Segel. Hin und wieder gibt es die beiden auch im Kollektiv, wo gemeinsam Stift und Feder geschwungen werden. “Der Wortschatz“ (2024) ist das dritte Gemeinschaftsprojekt im NordSüd Verlag.

Sonntag, 9. März 2025
13.00 Uhr

Rathaus Thun

Was heisst es, zu übersetzen? Welche Texte werden übersetzt, und was genau wird übersetzt? Was fällt dabei weg, und was kommt dazu? Welche Verantwortung trägt man dabei als Übersetzer:in, und wo liegen die Schwierigkeiten? Camille Luscher und Steven Wyss unterhalten sich über ihre Arbeit als Übersetzer:innen. Im Zentrum des Gesprächs stehen Wyss’ Übersetzungen von Charles Ferdinand Ramuz “Sturz in die Sonne“, das 2023 auf deutsch erschienen ist, sowie “Dorf im Himmel“, das im April 2025 erscheinen wird.

Foto: Raffael Thielmann

Steven Wyss (*1992) in Thun, übersetzt Literatur aus dem Französischen und lebt in Zürich. Im Jahr 2023 wurde er mit dem Kulturförderpreis der Stadt Thun ausgezeichnet und erhielt für seine Übersetzung von C.F. Ramuz’ Werk Preise von Stadt und Kanton Zürich.

Foto: Charly Rappo

Camille Luscher (*1987) ist Literaturübersetzerin und -vermittlerin. Sie arbeitet am Centre de traduction littéraire in Lausanne und wirkt in verschiedenen Organisationen zur Förderung des Austauschs zwischen den Landesteilen. Sie übersetzt Literatur von Max Frisch, Eleonore Frey oder Annette Hug ins Französische.

Behzad Karim Khani

Foto: Valerie Benner

Sonntag, 9. März 2025
14.30 Uhr

Rathaus Thun

Behzad Karim Khani wurde in Teheran geboren. Er war noch keine zehn Jahre alt, als er mit seinen Eltern nach Deutschland kam und sie sich im Ruhrgebiet niederliessen. Seit 2003 lebt er in Berlin-Kreuzberg. Mit “Als wir Schwäne waren“ knüpft Behzad Karim Khani an seinen vielbeachteten Debütroman “Hund, Wolf, Schakal“ (2022, Hanser Berlin) an. Der neue Roman ist poetischer und reflexiver, jedoch ebenso hart und kompromisslos in seiner Kritik an der deutschen Mehrheitsgesellschaft. Khani erzählt die Geschichte des Ich-Erzählers Reza und seiner Familie, die in den 1990er-Jahren aus dem Iran ins Ruhrgebiet, in eine Plattenbausiedlung am Rand von Bochum fliehen. Während der Vater in Deutschland zum Beobachter wird und die Mutter an das An- und Weiterkommen glaubt, wird die Wut des Sohnes immer ungehemmter. Denn auf den Strassen seines Viertels herrscht eine Gewalt, von der die Eltern wenig mitbekommen. Ein Roman über die Diaspora als Heimat. Über die Freiheit im Fremdsein. Über kaputte Aufzüge und die Wahrheit der Schwäne.

Nadia Brügger

Foto: Sarah Berger

Sonntag, 9. März 2025
14.30 Uhr

Rathaus Thun

Nadia Brügger ist Literaturwissenschaftlerin, Geschlechterforscherin und Autorin. Sie forscht, schreibt und spricht u.a. über feministische Bewegungsgeschichte, geschlechtsspezifische Gewalt und verdrängte Autorinnen. Brügger studierte Germanistik, Philosophie und Gender Studies und promovierte an der Universität Zürich zu feministischen Perspektiven auf Glücksversprechen der 1970er Jahre. Sie hat bei der feministischen Organisation brava gearbeitet und war von 2021 bis 2024 Mitglied der Programmkommission der Solothurner Literaturtage. Gemeinsam mit Valerie Meyer hat Brügger das Buch “Widerstand und Übermut. Schweizer Schriftstellerinnen der 1970er Jahre“ geschrieben, das im März 2025 erscheint. Brügger lebt in Zürich.

Nadia Brügger moderiert die Lesung mit Behzad Karim Khani.

Sonntag, 9. März 2025
16.00 Uhr

Rathaus Thun

Der Literaturpodcast blauschwarzberlin ist mit einer Sonderfolge in Thun zu Gast! Maria-Christina Piwowarski und Ludwig Lohmann arbeiten beide seit vielen Jahren in der Buchbranche und senden seit 2019 gemeinsam den monatlichen blauschwarzberlin – Literaturpodcast, in dem sie über aktuelle Neuerscheinungen und ihre letzten Lektüren sprechen.

Foto: Clara Schaksmeier

Maria-Christina Piwowarski arbeitet als Moderatorin, Herausgeberin und Autorin. Im September 2024 erschien von ihr die Anthologie “Und ich –“ bei Ullstein. Texte von ihr sind in zahlreichen Anthologien erschienen, u.a. in “Eltern werden“ (Diogenes 2025) und “Türschwellenkinder“ (Elif 2023). Sie war Mitglied der Jury für den Deutschen Buchpreis, dem Preis der Hotlist und der Christine.

Ludwig Lohmann ist seit Dezember 2024 Programmleiter Literatur und Sachbuch im Leykam Verlag. Er ist im Kurationsteam des Literatur:JETZT Festivals Dresden aktiv und schreibt für diverse Magazine Literaturkritiken. Er war Mitglied der Jury für den ZDF Aspekte Literaturpreis sowie der Hotlist und ist einer der Gründer der Plattform literaturpodcasts.de.

Helena Hunziker

Foto: Raphaela Graf

ganzes Festival

Rathaus Thun

Helena Hunziker (*1991) ist in Schaffhausen aufgewachsen und arbeitet seit ihrem Studium, Illustration Fiction an der HSLU, als freie Illustratorin und Lehrerin in Luzern. Sie lässt sich beim Zeichnen gerne von Zufällen treiben, mag dreidimensionales und kollaboratives Arbeiten, Experimente und die Schnittstelle von Illustration, Comic, Kunst & Literatur. Sie mag Schwimmen im See, feines Essen, Velofahrten, Bücher. Ausserdem interessiert sie sich für kleine Dinge und den alltäglichsten Alltag. Helena Hunziker begleitet das 20. Thuner Literaturfestival zeichnend und stellt ihre Bilder vor Ort aus.

li­tera­are

LITERAARE wurde 2004 ins Le­ben ge­ru­fen und prä­sen­tiert am drei­tä­gi­gen Thu­ner Li­te­ra­tur­fes­ti­val ak­tu­el­les li­te­ra­ri­sches Schaf­fen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum und bietet an weiteren Veranstaltungen unter dem Jahr Plattformen für Künstler:innen aus der Gegend.

An klas­si­schen Wasserglasle­sun­gen, Poe­try Slams, Kon­zer­ten, Vor­trä­gen, li­te­ra­ri­schen Taxi- oder Zug­fahr­ten und Stadt­rund­gän­gen kann das Publikum Schriftsteller:innen und ihre Werke kennenlernen.

LITERAARE arbeitet regelmässig mit verschiedenen Partner:innen zusammen, wie etwa dem Leseglück in Steffisburg, dem Dachverband kulturthun, dem Kunstmuseum Thun, den Sofalesungen.